Der Holocaust und das Ende des Zweiten Weltkriegs liegen 80 Jahre zurück, es leben nur noch wenige Zeitzeugen und Zeitzeuginnen. Ihre Vergangenheit jedoch hinterlässt bis heute Spuren in den Familien. Geprägt durch eine Katastrophe, die sie nicht selbst erlebt haben, leiden viele Nachgeborene unter Traumata, deren Ursachen sie oftmals nur diffus ausmachen können: Zwischenmenschliche Kälte, Schuldgefühle, Ängste, Einsamkeit, ein Gefühl der Entwurzelung. In vielen Familien sind bleiernes Schweigen, verdrängte Erinnerungen, wohlgehütete Geheimnisse, hartnäckige Lügen allgegenwärtig – ein erdrückendes Erbe, dessen Gift bis heute wirkt. Doch nun bricht dieser Panzer des Schweigens auf: Da sie keine Konfrontation mit den Großeltern oder Eltern mehr fürchten müssen, recherchieren immer mehr Menschen ihre Familiengeschichte und spüren nach, wie sich diese auf die eigenen Lebensmuster ausgewirkt hat. Der Trauma- und Stressexperte Louis Lewitan und der preisgekrönte Journalist Stephan Lebert schreiben anhand von ergreifenden Gesprächen mit Betroffenen ein einzigartiges Buch über die ebenso schwierige wie befreiende Auseinandersetzung mit der Last der eigenen Familiengeschichte. Ein Beitrag zur deutschen Erinnerungskultur, der aktueller ist denn je.
Louis Lewitan
Louis Lewitans Kompetenz und Erfahrung ist bei Unternehmern und Führungskräften gefragt, wenn es um Veränderungsprozesse, Konfliktlösung und Strategieumsetzung geht. Zu seinen Klienten zählen mittelständische Familienunternehmen ebenso wie internationale Konzerne, Vorstände ebenso wie Top-Manager. Seit 2005 ist Louis Lewitan Ombudsmann des Europäischen Patentamtes. Außerdem ist er Kolumnist des Zeitmagazins. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in München.
© Nuriel Molcho
Stephan Lebert
Stephan Lebert, Jahrgang 1961, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Ab 1985 arbeitete er bei der „Süddeutschen Zeitung“, danach folgte ein Jahr beim „Spiegel“, und von 1999 bis 2004 war Stephan Lebert leitender Redakteur beim „Tagesspiegel“ in Berlin. Heute arbeitet er als Redakteur für besondere Aufgaben bei der Wochenzeitung „Die Zeit“. Er wurde mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet.Im Jahr 2000 veröffentlichte Stephan Lebert das Sachbuch „Denn Du trägst meinen Namen“ über das Erbe prominenter Nazi-Kinder mit Porträts von seinem Vater, dem SZ-Journalisten Norbert Lebert. 2002 gab er gemeinsam mit seiner Mutter Ursula Lebert, einer langjährigen „Brigitte“-Autorin, die Reportagen-Sammlung „Du bist mein Augenstern. Was die Zeit aus Ehen macht“ heraus.
Thomas Dehler
Thomas Dehler, Jahrgang 1961, wuchs in Berlin auf und studierte dort an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.
Nach dem Abschluss war er an Theatern in Rostock, Magdeburg, Dortmund, Bern, Hamburg, Berlin und Leipzig in Festengagements.
Schon im zweiten Absolventenjahr begann er auch zu unterrichten und arbeitete seitdem an den Hochschulen Rostock, Berlin, Bern, Potsdam und am Mozarteum Salzburg als Gastdozent. Am Schauspiel Leipzig leitete er sechs Jahre das dortige Studio der HMT „Felix Mendelssohn Bartholdy“.
Außerdem arbeitet er seit vielen Jahren als Sprecher in den verschiedensten Genres. Regelmäßig spricht er Kommentare und Voice Over in Produktionen für RBB, MDR, ARD, ZDF und Arte.